Am Rande der Schweiz, mit Blick auf den Bodensee und das nahe Deutschland, liegt der Arenenberg mit seinem Schloss und dem berühmten Park. Ohne Hintergrundwissen ist dieser Schlosspark nur einer unter vielen. Macht man sich aber erst einmal mit der Geschichte vertraut, so eröffnen sich der Fantasie ungeahnte Welten aus längst vergangenen Zeiten.
Die Wege im Park finden in Untersee und Insel Reichenau ihre spielerische Fortsetzung. Bilder: Napoleonmuseum Thurgau (1,4), Alice Grosjean (2,3)Hortense de Beauharnais, Exkönigin von Holland und Mutter von Louis Napoleon, erwarb 1817 das Gut. Sie war eine Gartenliebhaberin und liess auf dem Arenenberg einen kaiserlichen Landschaftspark errichten, in dem später auch Louis Napoleon, ihr Sohn und letzter Kaiser Frankreichs, gespielt und gross geworden ist. Entstanden nach englischem Vorbild und mit französischem Geschmack der Königin, sollte sich der Park in die Natur eingliedern, die Landschaft um sich herum aufnehmen und in sich wiedergeben.
Ein ehemaliger Eiskeller hilft der Fantasie ebenso auf die Sprünge wie eine etwas erhöhte Plattform, von welcher aus Musiker vermutlich die Gäste unterhielten. Wenn man sich dann noch vorstellt, wie sich die adlige Prominenz des 18. Jahrhunderts auf einem der zahlreichen Gartenfeste im Park vergnügte, die Mädchen um den Springbrunnen zu Musik tanzten und den Gästen Wein in edlen Gläsern serviert wurde, so erwacht noch in jedem der Romantiker. Denn haben wir nicht alle einmal von Prinzen, Prinzessinnen, Kutschen und Schlössern geräumt?
Die Wege im Park finden in Untersee und Insel Reichenau ihre spielerische Fortsetzung. Bilder: Napoleonmuseum Thurgau (1,4), Alice Grosjean (2,3)Hortense de Beauharnais, Exkönigin von Holland und Mutter von Louis Napoleon, erwarb 1817 das Gut. Sie war eine Gartenliebhaberin und liess auf dem Arenenberg einen kaiserlichen Landschaftspark errichten, in dem später auch Louis Napoleon, ihr Sohn und letzter Kaiser Frankreichs, gespielt und gross geworden ist. Entstanden nach englischem Vorbild und mit französischem Geschmack der Königin, sollte sich der Park in die Natur eingliedern, die Landschaft um sich herum aufnehmen und in sich wiedergeben.
"Der Park ist wie ein Bilderbuch", sagt Dominik Gügel, Direktor des Napoleonmuseums auf dem Arenenberg. Schaut man beim zweiten Mal genauer hin, so versteht man, was er meint: Ein Weg schlingt sich in Serpentinen den Hügel hinauf, die Kurven werden im See und auf der gegenüber liegenden Insel Reichenau imaginär fortgesetzt, sie fügen sich perfekt in die Landschaft ein. Hier fuhren einst die Kutschen der kaiserlichen Besucher durch die Rebberge zum Schloss hinauf.
Schaut man einen anderen Weg hinunter, der früher eine mit Pappeln besetzte Allee war, so richtet sich der Blick genau gen Paris, ein anderes Detail, welches den Kaiser früher von der Ferne träumen liess. "Es sind viele Spielchen versteckt in diesem Park und noch lange nicht alle davon sind uns heute bekannt", meint Gügel.
So stehe im Park eine Brücke, welche Napoleon III sogar eigenhändig erbaut haben soll. Dass sich der Park heute wieder fast in seiner ursprünglichen Form befindet, so wie er von Hortense und Louis Napoleon gebaut wurde, ist der Stiftung Napoleon III zu verdanken. Da die Rekonstruierung des Parks vom Kanton nicht finanziert werden konnte, übernahm sie 2004 das Projekt, an dem noch immer gearbeitet wird.
Unter den Bäumen im Park befindet sich eine kleine Grotte, wo Hortense gesessen und ihrer Freundin Amalie Zephyrine, Fürstin von Hohenzollern-Sigmaringen, Briefe geschrieben haben soll. Kennt man diese kleinen, aber feinen Geschichtchen, so fällt es einem sofort leicht, sich in diese vergangenen Zeiten zu denken, als die Leute noch Briefe mit Tinte schrieben und Frauen in weiten Kleidern, mit Fächern und Sonnenschirmchen durch Pärke spazierten.
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